Jeder Organismus wendet andere Strategien an, um zu überleben und den Nachwuchs zu schützen. Dabei steht jedes Lebewesen in Beziehung zu anderen und ist Teil des hochkomplexen und oftmals sensiblen Ökosystems. Was das genau bedeutet, können die Besuchenden selbst herausfinden: Beim Blick durchs Mikroskop auf Flechten zeigt sich beispielsweise, dass die Zusammenarbeit (Symbiose) zwischen Pilzen und Algen ganz neue Organismen entstehen lässt. Dabei wird schnell klar, dass Pilze viel spannender sind, als viele denken – schliesslich ist ihre Symbiose mit Pflanzen allgegenwärtig und mit eine Grundlage für funktionierende Systeme. Besuchende entdecken an einer digitalen Station verschiedene Lebensräume und manipulieren diese durch gezielte Veränderungen. Im Explorationsmodus können sie noch tiefer eintauchen und entdecken, wer wie mit wem in Beziehung steht. Dabei wird deutlich, dass auch vermeintlich kleine Eingriffe in die Natur das Netzwerk negativ beeinflussen können. Und umgekehrt: Bereits geringe Anpassungen haben die Kraft, positive Effekte zu erzielen.
Immer wieder können Besuchende in der Ausstellung selbst aktiv werden: An einer digitalen Station haben sie beispielsweise die Möglichkeit, eine Tier- oder Pflanzenkarte auszuwählen, diese zu gestalten und durch deren Einscannen Lebensräume zu betreten und zu erkunden. Diese Station illustriert auf spielerische und kreative Weise, wie vielfältig die Beziehungen zwischen einzelnen Arten sind und was mit diesen geschieht, wenn man die Lebensräume manipuliert. Zudem wird deutlich, dass es in der Natur keine Wertungen und keine Unterscheidung zwischen «nützlich» oder «unnütz» gibt.
Ein Bereich der bunt und liebevoll gestalteten Ausstellung widmet sich dem Darm und zeigt auf, wie abhängig der Mensch von unzähligen Mitbewohnern in seinem Darm ist. Denn diese «Bauch-WG» bietet Lebensraum für verschiedenste lebenswichtige Bakterien und Pilze und ist Teil eines bunten Beziehungsgeflechts. Herzstück dieses Ausstellungsbereichs bildet das Präparat eines echten Darms.