Signale (22. März 2001 – 28. Oktober 2001)

Naturhistorisches Museum Bern

nmbe/Schäublin

Das Naturhistorische Museum der Burgergemeinde Bern zeigt vom 22. März bis zum 28. Oktober 2001 eine Sonderausstellung des Kantonsmuseums Baselland. Diese Ausstellung widmet sich den tierischen Signalen und Botschaften.

Die Verständigung ist bei allen Tieren - ob Säuger, Fisch oder Insekt - überlebenswichtig, sei es bei der Nahrungssuche, der Revierverteidigung oder ganz besonders während des Fortpflanzungsgeschehens. Wenn's im Tierreich blitzt oder flackert, singt oder riecht, befinden sich die vermeintlich sprachlosen Wesen auf dem Kommunikations-Highway. Tiere senden und empfangen dauernd Botschaften: Leuchtkäfermännchen werben nachts mit funkelnden Liebeszeichen um die Gunst der Weibchen, Dachse erschnüffeln sich aus den Latrinen an ihren Reviergrenzen Neues vom Nachbarn. Die verschwenderisch anmutende Pracht des Pfauenrads etwa soll bei der Balz nicht nur verlocken: Die Radgrösse und Vielzahl der Augen versprechen kräftige und gesunde Nachkommen. Mit solchen duftenden und optischen, aber auch den akustischen und taktilen Signalen der Tiere befasst sich die Sonderausstellung.

Pascal Favre, Konservator der Naturwissenschaftlichen Sammlung am Kantonsmuseum Baselland, und Claudia Steiner, Verhaltensforscherin, zeichnen verantwortlich für das Konzept der Ausstellung und die gleichnamige Publikation. In dieser werden die aktuellen Ergebnisse der Verhaltensforschung an ausgewählten Beispielen auf verständliche Art und Weise beschrieben. Der Stichling etwa, ein Fisch der Forschungsgeschichte geschrieben hat und dessen Verhalten auch an der Universität Bern untersucht wird, findet seine Erwähnung aber nicht nur in der Publikation; sein besonderes Paarungsverhalten kann live in einem Aquarium beobachtet werden.

Ursula Gillmann, welche die Ausstellung gestaltet hat, richtete eine Landschaft mit Sinneseindrücken ein. An verschiedenen Stationen wird für den Menschen erfühl-, erhör-, erriech- und ersehbar, was das Leben der Tiere prägt. So die animalische Duftwelt: die Duftstoffe der Genital- und Analgegend etwa, die bei Säugetieren im Fortpflanzungsgeschehen eine grosse Rolle spielen, sind den teuren und kostbaren Parfüms synthetisch beigemengt. Allerdings mildern andere Essenzen den in Natur eher strengen Geruch, wie beim Beschnuppern der ausgestellten Flacons festgestellt werden kann.