Seit Jahren widmet sich der dortige Konservator für Ornithologie (Vogelkunde), Dr. Raffael Winkler, den Gesetzmässigkeiten und Abläufen des Gefiederwechsels bei einheimischen Vögeln. Aus diesem reichen Wissensschatz und einem riesigen Bild-Archiv vermittelt die Ausstellung auf rund 25 Tafeln einen Querschnitt, eine Art Lehrgang. Dabei werden dem Besucher nicht nur methodisches Grundwissen über den Bau des Gefieders erläutert, sondern auch ökologische Fragen berührt.
Weshalb mausern einzelne Arten im Brutgebiet, andere im Winterquartier, weshalb können es sich einige Arten «leisten», fast alle Schwungfedern gleichzeitig abzuwerfen, andere tun dies im Verlauf mehrerer Monate oder sogar Jahre?
Die Ausstellung hilft mit, das Bild des sich im stillen Kämmerlein den Federn toter Vögel widmenden Museums-Spezialisten zu revidieren. Eine bei vielen Ornithologen zu beobachtende Schwellenangst in Zusammenhang mit der Mauser kann abgebaut werden.
Mauserforschung ist eine Disziplin, die in die Natur hinausführt und zum Beobachten anregt - und zum Nachdenken darüber, welch ausgeklügelte Strategien die verschiedenen Arten entwickelt haben, um auch während des Kleiderwechsels mobil zu sein.
Und Mobilität ist eine der hervorstechendsten Eigenschaften der Vögel, um die sie der Mensch oft beneidet. Nur durch den Gefiederwechsel, die Mauser, ist sie langfristig gesichert.