Mineralien (natürliche Kristalle) sind für den Menschen von grösster Bedeutung als Rohstoff. In fast allen Situationen des Alltags kommen wir mit Mineralien oder daraus gefertigten Produkten in Kontakt. Wie steinzeitliche Faustkeile sind auch Autos, Computer, Gebäude und Brücken aus mineralischen Rohstoffen hergestellt. Darum ist auch ein grosser Teil der Ausstellung der Mineralogie gewidmet. Der bedeutendste Teil sind Mineralfunde aus den Schweizer Alpen. Es sind Quarz-Funde (Bergkristall) aus mehreren Jahrhunderten vertreten, beginnend mit dem Fund vom Vorderen Zinggenstock 1719, den schwarzen Kristallen (Morionen) vom Tiefengletscher 1868 bis zu den Riesenkristallen vom Planggenstock. Mehrere Vitrinen zeigen einen Querschnitt durch die Mineralogie der Alpen. Neben dem häufigen Bergkristall sind auch exquisite Seltenheiten ausgestellt. Eine 16 Meter lange, bogenförmige Vitrine zeigt einen Querschnitt durch die bunte Vielfalt der Mineralien aus den unterschiedlichsten Bildungsbereichen. Die 2300 ausgestellten Mineralien und Gesteine beeindrucken durch ihre Geschichten und ihre Schönheit. Die Augen können sich kaum satt sehen an Topas, Apatit, Calcit und Co.:
Ein weiterer Fokus sind die «Seltenen Schönheiten»: Mineralien aus der Sammlung Yves Wüthrich (1977–2019). Im Jahr 2020 erbte das Museum den Schatz des früh verstorbenen Mineraliensammlers – rund 3200 Objekte. Wüthrich hatte ein gutes Auge für aussergewöhnlich schöne und wertvolle Mineralien – einige davon sind von weltweit einzigartiger Qualität. Rund 60 Exemplare geben in der Ausstellung nun einen Einblick in diesen Mineralienkosmos:
Spezialisiert ist das Museum auch auf Ausserirdische: auf Meteoriten. Ausgestellt sind unter anderem Funde aus dem Oman, wo es Forschenden des Museums 2023 gelang, den ersten frischgefallenen Meteoriten aufzuspüren. Die erdwissenschaftliche Forschungsabteilung war zudem federführend bei der Entdeckung des Streufelds des Twannberg-Meteoriten, dem einzigen bekannten Meteoriten-Streufeld der Schweiz. Diesem Fund ist ein eigener Ausstellungsbereich gewidmet. «Der Twannberg-Meteorit – Himmelsbote aus der Vergangenheit» dokumentiert ein seltenes Phänomen: Vor 175 000 Jahren drang ein mindestens vier Meter grosser Meteorit in die Erdatmosphäre ein und zerbrach über der Region Twannberg (Berner Jura) in Tausende von Bruchstücken. Diese schlugen weit verstreut auf einem Gletscher der vorletzten Eiszeit auf. Der Twannberg-Meteorit ist im wahrsten Sinn des Wortes ein Glücksfall: Eisenmeteoriten dieses Typs sind äusserst selten und können im NMBE aus der Nähe betrachtet werden: